Die Geschichte der Kerzenherstellung in der Schweiz

Wir nutzen den Zauber der Kerzen, um aus gewöhnlichen Momenten etwas ganz Besonderes zu machen. Kein elektrisch erzeugtes Licht vermag eine solche Magie zu versprühen wie Kerzen. Weihnachten, Ostern und viele weitere Festlichkeiten wären ohne Kerzen unvorstellbar. Trotz modernster Technologie, Smarthome und vielem mehr verzichten nur die wenigsten Schweizer auf Kerzen in ihren eigenen vier Wänden.

Die Geschichte der Kerzenherstellung in der Schweiz hat eine lange Tradition. Da verwundert es nicht, dass wir Schweizer in Europa eine führende Rolle in der Herstellung von Kerzen einnehmen. Wann jedoch die Kerzen genau erfunden worden sind, darüber gibt es keine klare Angabe. Seit Jahrtausenden nutzen wir Menschen bereits Kerzen, um ihre Stuben zu erhellen. In den Anfängen galten Kerzen als ein absolutes Luxusgut, das nur der Oberschicht vorbehalten war. Kerzen waren somit auch ein Ausdruck von Macht und Stärke. Deshalb gibt es in Kirchen oftmals ein solches Meer an Kerzen. Doch ist dies nicht der einzige Grund dafür.

Vom antiken Rom in die moderne Schweiz

Einen massgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Kerzen hatten die Römer. Diese griffen die bis dato verwendeten Fett- und Harzkerzen auf und erschufen neue aus Wachs. Ein Inhaltsstoff, der bis heute seine Verwendung findet. Die älteste noch erhaltene Kerze stammt genau aus jener Römerzeit und ist knapp 2.000 Jahre alt. Es sollte bis zum 19. Jahrhundert dauern, ehe Chemiker mit Paraffin und Stearin einen Meilenstein sorgten.

Die beiden Rohstoffe schufen den Durchbruch in der industriellen Kerzenherstellung. Die Kerzen brannten nicht nur langsamer ab, sie spendeten gleichmässiges Licht und waren frei von unangenehmen Gerüchen. Der grosse industrielle Erfolg wurde von der Erfindung der Glühbirne etwas ausgebremst. Jedoch erkannte man schon damals, dass es trotz der neuen Glühbirnen niemals ohne Kerzen gehen würde. Die Nachfrage blieb weiterhin gross und bereitete den Boden für bedeutende Unternehmen in der Schweiz. Die Firma Balthasar ist einer der führenden Kerzenhersteller und hat seinen Sitz hier bei uns. Seit über 80 Jahren werden dort die begehrten Lichtspender gefertigt. Stets auf der Höhe der Zeit und in der Tradition verwurzelt.

Schweizer lieben ihre Kerzen

Mit ihrem besonderen Sinn für stimmungsvolle Momente sind die Schweizer einer der grössten Kerzenliebhaber Europas. Wir verbrauchen rund 20.000 Tonnen Kerzen pro Jahr, wodurch sich ein Pro-Kopf-Verbrauch von stattlichen drei Kilogramm ergibt. Damit liegt die Schweiz hinter Norwegen und den Niederlanden auf Platz drei.

Da verwundert es nicht, dass Balthasar eine solche Erfolgsgeschichte ist. Die Glühbirne konnte den Erfolg nicht verhindern und somit dürfen wir davon ausgehen, dass Kerzen die Menschheit noch über viele weitere Jahrhunderte hinweg begleiten werden. Die Kerze ist wohl eines der ganz wenigen Produkte, die zu allen Zeiten eine hohe Nachfrage genossen und bei denen es keinerlei Anzeichen gibt, dass sich dies ändern könnte. Die Produktionsverfahren werden gewiss noch die eine oder andere Neuerung erfahren, der Trend jedoch bleibt ungebrochen.