Lymphdrainage-Therapeuten: Wenn es nicht mehr richtig läuft, sind sie zur Stelle

Ist der Lymphfluss gestört, sind Lymphdrainage-Therapeuten die beste Anlaufstelle. Durch ihre Behandlungen werden das Lymph- und Immunsystem wieder angeregt. Die positiven Effekte auf die Patienten sind vielseitig. Wie wichtig Lymphdrainage-Therapeuten sind und was ihre Arbeit so besonders macht, wissen jedoch leider die wenigsten Menschen.

Was macht ein Lymphdrainage-Therapeut?
In unserem Körper befinden sich überall Lymphknoten – etwa 600 bis 700 Stück. Diese Knoten sind durch Lymphbahnen miteinander verbunden. Durch sie fliessen jeden Tag etwa zwei Liter Lymphflüssigkeit. Verschiedene Umstände und Erkrankungen führen dazu, dass die Lymphknoten anschwellen und der Lymphfluss nicht mehr richtig funktioniert. Lymphdrainage-Therapeuten helfen, denn sie sind speziell ausgebildete Experten. Bei der Lymphdrainage handelt es sich um eine Massagetechnik, bei der der Therapeut mit sanftem Druck die Lymphgefässe anregt. Ziel ist es, den Lymphfluss zu verbessern oder den Normalzustand wieder herbeizuführen. Verschiedene spezielle Bewegungen, insbesondere kreisförmige, führen zu den gewünschten Ergebnissen. Überschüssige Flüssigkeit läuft ab, Schwellungen, Ödeme und Entzündungen können heilen.

Warum sind Lymphdrainagen so gut für die Gesundheit?
Verschiedene Erkrankungen führen zu Stauungen der Lymphflüssigkeit. Schon eine einfache Erkältung oder eine Grippe reichen aus, dass die Knoten dick werden. Es gibt jedoch auch andere Gründe dafür, dass die Lymphflüssigkeit nicht mehr richtig abläuft:

  • Operationen (beschädigen häufig die Lymphbahnen)
  • rheumatische Erkrankungen
  • (Lip-)Ödeme
  • Schwellungen (z. B. nach Knochenbrüchen, Verstauchungen, Blutergüssen usw.)
  • Bestrahlungstherapie
  • Wassereinlagerungen (z. B. durch hormonelle Veränderungen)

Mit Hilfe einer Lymphdrainage wirkt der Therapeut der Stauung entgegen. Er sorgt dafür, dass die Flüssigkeit wieder abläuft und sich keine neue mehr ansammelt. Das lindert die Symptome und Schmerzen der Patienten. Des Weiteren arbeiten die Lymphgefässe eng mit dem Immunsystem zusammen. Patienten geniessen nach einer Lymphdrainage daher eine schnellere Heilung, eine (teilweise massive) Reduktion der Beschwerden und zusätzlich eine verbesserte Immunabwehr. Lymphdrainage wirkt somit auch prophylaktisch und macht den Patienten weniger anfällig für zukünftige Erkrankungen. Auch solche, die man im ersten Moment vermutlich nicht mit der Lymphdrainage in Verbindung bringt, wie Migräne, Gelenkschmerzen und Allergien. Selbst Stress kann durch Lymphdrainage reduziert werden.

Warum man unbedingt zu einem ausgebildeten Lymphdrainage-Therapeut gehen sollte
Normalerweise sind Therapeuten für Lymphdrainage ausgebildete Physiotherapeuten mit einer Fortbildung. Diese etwa ein bis eineinhalb Jahre dauernde Fortbildung erweitert das Fachwissen der ohnehin auf den Körper spezialisierten Physiotherapeuten. Das macht sie zu Experten mit Weitsicht, die Zusammenhänge im Körper verstehen und bei ihrer Behandlung berücksichtigen. Eventuell geben sie Übungen für zu Hause mit auf den Weg, um selbst die Lymphflüssigkeit wieder richtig zum Fliessen zu bringen. Das macht besonders bei hartnäckigen Schwellungen und Stauungen Sinn, da die Effekte einer Lymphdrainage nur etwa 24 Stunden lang anhalten. Es ist jedoch ratsam, die Massage den Profi ausführen zu lassen, da er Risiken und unerwünschte Auswirkungen schneller erkennt und gegensteuern kann.

Bietet ein Arzt oder Heilpraktiker Lymphdrainage an, sollte dieser eine entsprechende Ausbildung vorweisen, da die Therapieform komplex ist. Mangelndes Fachwissen und „behandeln auf gut Glück“ gehen schnell nach hinten los und können im Ernstfall sogar die Situation verschlimmern. Eine Lymphdrainage sollte daher nur ein spezieller Lymphdrainage-Therapeut ausführen. Das hat unter anderem den Vorteil, dass er entsprechende ergänzende Behandlungen wie die Kompressionstherapie oder entstauende Bewegungstherapie anbieten kann. So erstellt er ein umfassendes, nachhaltiges Heilungskonzept, anstatt nur die Symptome zu bekämpfen.